Gut geplant ist halb gewonnen? Dieser Spruch trifft nicht überall zu – auf die Wachstumsfinanzierung von Unternehmen allerdings schon. Im Artikel «Warum eine nachhaltige Wachstumsstrategie für Ihr Unternehmen wichtig ist» erklären wir, wann und wie solch zentrale Expansionsschritte einzuleiten sind. Ohne die dazu passende Wachstumsfinanzierung lassen sich diese aber meist nicht umsetzen. Planen Sie daher auch die Finanzierung frühzeitig mit ein und gehen Sie Investitionen in das Unternehmenswachstum stets strategisch an.
Vom Aufbau zum Ausbau – der Weg in die Expansionsfinanzierung
Jedes Produkt und auch jedes Unternehmen durchläuft verschiedene Phasen, worauf wir bereits im Artikel «Die 6 Phasen der Unternehmensentwicklung» eingegangen sind. Gerade der Übergang von Aufbau zu Ausbau kann für viele Unternehmen nicht schnell genug gehen. Allerdings ist ein solides Fundament für die erfolgreiche Umsetzung von Wachstumsplänen unerlässlich. Ist diese Voraussetzung gegeben, braucht es für die erfolgreiche Weiterentwicklung eine nachhaltige Wachstumsstrategie und eine dazu passende Finanzierungslösung. Natürlich ist nicht jede Investition von gleicher Bedeutung. Von strategischen Investitionen spricht man, wenn damit langfristige Ziele erreicht, Umsätze gesteigert und Mitbewerber überholt werden können. Viele dieser Investitionen sind nicht allein mit eigenen finanziellen Mitteln zu stemmen, weshalb hier die externe Wachstumsfinanzierung ins Spiel kommt.

Ein Unternehmenskredit hilft vor allem KMUs bei der Umsetzung ihrer Wachstumspläne. Bei der beliebten Finanzierungsmethode gibt es jedoch einiges zu beachten. Als Spezialisten für Strukturierte Finanzierungen kennen wir die entsprechenden Erfolgsfaktoren und bieten Ihnen genau die Wachstumsfinanzierung, die Sie für Ihre Pläne brauchen
Erich Fierz, Kundenbetreuer Strukturierte Finanzierungen
Welche Möglichkeiten der Wachstumsfinanzierung gibt es?
Im Allgemeinen sprechen wir von Eigen- und Fremdkapital, die sich als Expansions- oder Wachstumsfinanzierungmöglichkeiten anbieten. Dabei sind beide im Aufbau und Verhalten unterschiedlich. Ein Überblick:
Eigenkapital
Vorteil | Nachteil | |
---|---|---|
Selbstfinanzierung Sämtliche Gelder kommen aus der eigenen Tasche oder man erhält private Darlehen durch Familie oder Freunde. | Die Unternehmung bleibt gänzlich unabhängig. | Gewinne müssen über Jahre zurückgehalten werden, um sie in ein Wachstumsprojekt zu investieren. |
Private Darlehen Kapital wird von Familie, Freunden oder Business Angels aufgenommen und verzinst. | Das Unternehmen kann weiterhin unabhängig agieren. | Verzinsung kann teuer sein oder im privaten Umfeld zu Abhängigkeiten führen. |
Investoren Via Venture Capital, Business Angels oder Crowdfundings wird Kapital zur Verfügung gestellt. | Investoren beteiligen sich mit finanziell und unterstützen i.d.R. mit Know-how und Kontakten. | Als Gegenleistung wird neben Einflussnahme auch Rendite erwartet. Unabhängigkeit wird eingeschränkt. |
Fremdkapital
Vorteil | Nachteil | |
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Kurzfristiges Fremdkapital Dieses Kapital muss innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden: Anzahlungen, Kontokorrentkredite, Kreditanleihen, Handels-/Bankkredite, offene Rechnungen | Gebundenes Kapital bleibt unangetastet. Kapitalgeber fungieren nicht als Teilhaber und besitzen auch kein Stimmrecht. | Die hohe Flexibilität bei der Finanzierung über Kontokorrent hat ihren Preis und je mehr kurzfristiges Fremdkapital, desto tiefer die Liquidität. |
Mittel- und langfristiges Fremdkapital Dieses Kapital muss nach ein bis fünf Jahren zurückbezahlt werden: Schuldscheindarlehen, Anleihen, Mitarbeiterbeteiligungen, Aussenhandelskredit | Zinsen können als Aufwand verbucht werden, was die Steuerlast mindert. Kapitalgeber haben kein Mitspracherecht und sind auch nicht am Gewinn (oder Verlust) beteiligt. | Je nach Bonität und Marktlage können Zinszahlungen hoch sein. Zahlungsengpässe können zu einer Überschuldung führen und zu Zeitdruck, falls das Geld zum vereinbarten Rückzahltermin fehlt. |
Sonder- und Mischformen
Vorteil | Nachteil | |
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Investitions-güterleasing Anschaffung von mobilen Gütern wie Produktionsanlagen und Maschinen mittels Investitionsgüterleasing | Schont die Liquidität, da Abzahlung über eine längere Laufzeit sowie Planungssicherheit dank Pay as you Earn-Prinzip | Verpflichtung meist über mehrere Jahre |
Factoring Verkauf offener Forderungen an Bank, die Ausfallrisiko übernimmt | Entlastung der Bilanz und Verbesserung der Liquidität. Die Finanzierung erfolgt entlang der Umsatzentwicklung. | Reputationsrisiken durch das Signal von Factoring bei Debitoren und Verlust eines gewissen Prozentsatzes der Forderung. |
Mezzanine Genussrechte, stille Beteiligungen oder in Form von nachrangigen Darlehen oder Gesellschafterdarlehen | Unterstützt als Eigenkapital die Bonität und fördert als Fremdkapital das Wachstum, ohne zwingend Mitsprache-rechte an Investoren abzugeben | Erhöhte Kreditkosten, Wertsteigerungen müssen als Gewinne in Teilen an die Gläubiger abgeführt werden. Erhöhte Transparenz nötig. |
Die Wahl der Wachstumsfinanzierung hängt von vielen Faktoren ab und je nach Expansionsprojekt bietet sich eine andere Finanzierungsform an. Wichtig ist deshalb, dass Sie sich darüber klar werden, welche der Optionen zu Ihnen und Ihren Plänen passt – und welche eben nicht. Gerne beraten wir Sie, wenn Sie sich bei dieser Entscheidung unsicher sind und zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten auf. Denn Tatsache ist: Wer die Möglichkeiten der Wachstumsfinanzierungen kennt, besitzt auch das Rüstzeug, je nach Art der angestrebten Expansion auf die optimale Variante zuzugreifen.
Wachstumsfinanzierung – die richtige Unterstützung
Die einzelnen Schritte der Investitionsplanung benötigen viel Zeit, was untermauert, dass eine strategische Investition keine Entscheidung ist, die über Nacht getroffen werden kann. Es lohnt sich, strukturiert vorzugehen und dabei folgende Punkte zu beachten:
- Unterziehen Sie Ihre Investitionspläne einem regelmässigen Screening und prüfen Sie (selbst-)kritisch, ob die Zahlen und Fakten mit Ihren Zielen übereinstimmen. Berücksichtigen Sie dabei immer auch die Rollen von Kapitalgeber und Anteilseigner.
- Setzen Sie sich vertieft mit der Finanzierung auseinander und fragen Sie sich, welche Wettbewerbsvorteile Ihnen die Investition bringt.
- Legen Sie ein Investitionsprogramm fest, das realistisch – finanziell wie auch zeitlich – zu stemmen ist.
- Prüfen Sie Alternativen, da allenfalls die Zukunft der gesamten Firma von der Investition abhängen kann.
Als erfahrene Spezialisten im Bereich Strukturierte Finanzierungen helfen wir Ihnen bei all diesen Punkten, verifizieren Business- und Finanzpläne und unterstützen Sie mit massgeschneiderten Finanzierungslösungen. Je nach Bedarf vermitteln wir Ihnen auch Kontakte zu Experten, Investoren und Kapitalgebern aus unserem Partnernetzwerk. Unsere Finanzierungslösungen stehen dabei allen Wachstumsprojekten offen, d.h. wir kümmern uns genauso um kleinere Investitionen und Ausbaupläne wie um grosse Infrastrukturpläne.
Zögern Sie nicht, sich bei uns zu melden.
Nein, möchte man aber seine eigenen finanziellen Mittel und/oder Liquidation schonen, lohnt es sich, Fremdkapital hinzuzuziehen.
Reichen die eigenen Mittel aus, braucht es keine Fremdfinanzierung. Je nach Expansionsvolumen und Wachstumsplan sind aber hohe Investitionen nötig, weshalb viele Unternehmen auf Fremdfinanzierung setzen.
Eine Fremdkapitalfinanzierung lohnt sich, da Gewinne nicht geteilt werden müssen. Sie schont die eigene Liquidation und ermöglicht oft teurere Investitionen.
Als Kapitalgeber zur Fremdfinanzierung gelten klassischerweise Banken und Investoren. Weitere Geldmittel können über Risikokapital-Geber (Private Equity) oder andere institutionelle Anleger bereitgestellt werden, zum Beispiel Business Angels. In Frage kommen auch Geschäftspartner, die dem Unternehmen Lieferantenkredite oder Kundenkredite einräumen. Lassen Sie sich bei der Wahl des Finanzierungspartners beraten und holen Sie im Zweifelsfall auch eine unabhängige Drittmeinung ein.

Über eine Milliarde Franken Finanzierungsvolumen
Planen Sie den nächsten kapitalintensiven Entwicklungsschritt in Ihrem Unternehmen, wie z.B. die Übernahme eines Mitbewerbers bzw. Lieferanten, die Ausdehnung Ihres Filialnetzes oder die Finanzierung eines Infrastrukturprojekts? Oder steht in Ihrem Betrieb eine Nachfolgeregelung an? Solche Transaktionen erfordern speziell strukturierte Finanzierungen. Die Migros Bank verfügt in diesem Bereich über langjährige Beratungskompetenz: Seit 2008 hat sie über 100 solche Transaktionen mit einem Finanzierungsvolumen von über einer Milliarde Franken begleitet.